Punta del Diablo, Uruguay

Uruguay war ein Land, von dem ich vor unserer Ankunft eigentlich gar nichts wusste, außer dass es der Gewinner der ersten Fußball-Weltmeisterschaft war. Umso mehr war ich überrascht zu erleben, was für ein äußerst freundliches kleines Volk im Schatten des großen Nachbarns Argentinien lebt.

Uruguay gilt als sicherstes Land Südamerikas und angeblich gibt es hier auch das höchste Pro-Kopf-Einkommen in Südamerika. Und wahrscheinlich auch den höchsten Pro-Kopf-Mate- und Nikotin-Konsum. Das Leitungswasser ist trinkbar und nahezu jeder hat (mindestens) einen Hund. Uruguay hat auf einer Fläche halb so groß wie Deutschland übrigens gerade mal 3,5 Millionen Einwohner – also soviel wie Berlin – weshalb die Brasilianer gerne sagen, dass in Uruguay jeder jeden kennt und man sich immer mehrfach über den Weg läuft. Nach meinen Erfahrungen ist das erschreckend akkurat.

Unsere ersten Tage in Uruguay verbrachten wir in Punta del Diablo (dt. Horn des Teufels). Es war ursprünglich ein winziges Fischerdorf, besteht mittlerweile aber in erster Linie aus tausenden Cabanas (Strandhütten) für Touristen und ist Wohnort einiger Hippies.

Das Hostel (Hostel de la Viuda) in dem wir untergebracht waren, ist herausragend. Die Angestellten waren sogar dazu bereit uns um 1.00 Uhr nachts von der 5 km entfernten Bushaltestelle abzuholen (trotzdem nicht zur Nachahmung empfohlen). Wir hatten tolle Mitbewohner aus Deutschland und Argentinien. Es gab einen Pool, Billardtisch und dass Reis und Nudeln kostenlos waren, tat unserem in Brasilien so geschundenen Geldbeutel auch gut.

In der Nebensaison waren sonst recht wenige Touristen anwesend, was die Strände umso schöner machte. Leider war’s ein wenig windig und wenn man am Tag zuvor in Brasilien noch 35°C Grad hatte kommen einem 26°C und Wind echt eisig vor. Ins Wasser zu gehen haben wir uns also nicht getraut.

Für Architekturbegeisterte ist ein Spaziergang durch Punta del Diablo ein muss. Dank der vielen kleinen Häuschen, die alle in total unterschiedlichen Stilen nebeneinander stehen, kommt man sich ein bisschen vor wie in ein einem Freiluft-Museum für Häuser (Leider ohne Bilder, müsst ihr euch selbst anschauen).

Um sich den Nationalpark Santa Teresa anzuschauen sollte man sich ein Transportmittel besuchen. Auch wenn es von den Einheimischen behauptet wird, sind die Wege kaum zu Fuß zu stemmen. Das Daumentaxi hat uns geholfen dennoch unsere Ziele zu erreichen. Neben der Festung und zig-Tausenden Papageien (die es übrigens in ganz Uruguay gibt) gibt es nicht so viel zu sehen.

Wer vor hat etwas einzukaufen, für den habe ich zwei Tipps: Erstens ist der nächste Geldautomat über 30 km entfernt und zweitens ist es in Chuy billiger als anderstwo auf der Welt. Egal was. Chuy ist eine Stadt, dessen Hauptstraße die Grenze zwischen Brasilien und Uruguay bildet. Die eine Seite der Straße sagt „Obrigado“ und zahlt in Reais, die andere „Gracias“ und zahlt in Pesos. Übrigens ist der Einkauf in einigen Läden Duty Free. Da uns Tipp 1 leider niemand gegeben hatte, konnten wir uns leider nicht wie geplant ein Zelt kaufen (sowas kostet in Chuy vielleicht ein Viertel). Für ein Glas Nutella zu einem (im südamerikanischen Vergleich) Schnäppchenpreis hat es allerdings noch gereicht.

Links Uruguay, rechts Brasilien, mittendrin ich in seltsamer Pose

 

Wenn man das Ende nicht erkennen kann: Daumen raus

 

Bushaltestelle in Punta del Diablo

 

Fortaleza Santa Teresa

 

Im der Festung des Nationalparks Santa Teresa

 

Hostel de la Viuda, Punta del Diablo