Unsere nächste Station La Paloma ist besonders unter Surfern bekannt, da die Strände so gelegen sind, dass praktisch immer einer zum Surfen geeignet ist. Uns wurde es als kleines Fischerdorf beschrieben. Tatsächlich ist es ein kleines Städtchen und über 95% der Häuser sind Unterkünfte für Touristen.
Zum Zeitpunkt als wir da waren, war La Paloma eine Geisterstadt. Alle Läden, Restaurants und die einzige Sehenswürdigkeit der Stadt, der Leuchtturm, hatten von Montag bis Freitag geschlossen (ausgenommen Supermärkte und Bäckereien). Und da Surfen bei 12°C und Sturm auch kein Spaß macht, blieb uns nichts weiter als im total verdreckten Hostel rumzuhängen.
Das einzige was meterhohen Schimmel an den Wänden, Toiletten die nur durch Vorhänge voneinander abgetrennt sind und Hunde, die auf den Betten der ungeputzten Zimmer schlafen ertragbar machte war, dass wir beide die einzigen Gäste waren und somit ein 10-Bett-Zimmer und das ganze Hostel für uns hatten. Außerdem war der einzige Angestellte ein echt super Typ. Der hat zwar 24 Stunden am Tag Dienst im Hostel, arbeitet nebenbei aber noch von 5-9 Uhr morgens in einer Bäckerei – wo er dann auch mal ein ausgiebiges Frühstück (Bizcochos!) für uns gemopst hat. Außerdem hat er vor, die erste Bäckerei mit glutenfreien Backwaren in Uruguay zu eröffnen. Wann der Mann schläft war uns ein absolutes Rätsel.
La Paloma (dt. die Taube – der Vogel, nicht die Gehörlose) hat ihrem Namen alle Ehre gemacht: hässlich, dreckig, grau und langweilig.
Die Bilder stammen von den einzigen zwei Stunden in denen es nicht geregnet hat: