Florianópolis, Brasilien

Florianópolis ist eine Stadt, die auf der Insel Santa Catarina gelegen ist. „Insel“ ist fast eine Untertreibung, denn das Eiland ist 5-10 km breit und 50 km lang. Die Stadt besteht neben dem Stadtkern aus einigen kleinen Dörfern und Städtchen auf der Insel. Das Durchschnittsalter der Einwohner ist, ähnlich einer Studentenstadt in Deutschland sehr niedrig, und somit gibt es hier eine besondere Atmosphäre. Die meisten Menschen dürften wohl wegen der knapp 50 wunderschönen (teilweise unerschlossenen) Strände hierher gekommen sein.

Nach dem wir die letzten Wochen mehr unterwegs waren als irgendwo zu bleiben hatten war unser Plan in Floripa, wie die Stadt hier genannt wird, mal einige Tage länger zu bleiben, auszuspannen, und die nächsten Wochen zumindest ein bisschen zu planen. Die Bedingungen hätten besser nicht sein können.

Untergebracht waren wir in einem kleinen Hostel an der Lagoa da Conceição (dt. Lagune der Empfängnis – der Name ist hoffentlich katholischen Ursprungs). Das Hostel, die Lage, die Atmosphäre und die Gäste, die dort zusammenkamen war einfach der Hammer, weshalb wir die meiste Zeit in den Hängematten des Hostels bei selbstgemachten Caipirinhas verbracht haben. Da war zum Beispiel Helmut, ein Deutscher, der seit 15 Jahren in Neuseeland lebt und jetzt 2 Jahre mit seinem Motorrad durch Südamerika fährt. Oder James aus London (Klischee?), der eigenartige Kauz, der mit seinen 70 Jahren bereits zum fünften Mal in Floripa ist und seit seinem Ruhestand versucht alle Hauptstädte Europas zu besuchen. Über 30 der 47 hat er schon. Die nächste ist Vaduz in Liechtenstein. Oder Mike und Keely, die Neuseeländer, die in London lebten und jetzt acht Monate durch Afrika und Südamerika unterwegs sind.

Einige kleinere Aktivitäten gab’s jedoch trotzdem. Als Highlights bleiben das Sandboarding in den Dünen vom Praia Joaquina (dem Austragungsort der nationalen Surfmeisterschaften) und der Besuch von Lagoinha do Leste in Erinnerung. Um zu letzterem Strand zu kommen sind 1,5 Stunden Busfahrt nötig, bevor man dann irgendwo im nirgendwo aussteigt und sich nochmal eine Stunde auf einem Trampelpfad (nichts für Anfänger!) durch den tropischen Wald über einen Berg kämpft – umgeben von 1000 Schmetterlingen. Als Belohnung bekommt man einen traumhaften und einsamen Strand ohne Bars und Strandverkäufer und fast ohne Menschen, da der beschriebene Weg auch der einzige auf dem Landweg ist.

Nachdem wir unseren Aufenthalt zweimal verlängert haben, war es doch an der Zeit weiterzureisen. Am Liebsten wären wir hier noch ein paar Wochen geblieben.

Baden im eiskalten Wasser am Joaquina

 

Sandboarden am Joaquina

 

Sandboarden am Joaquina

 

Sandboarden am Joaquina

 

Die Lagoinha do Leste

 

Die Lagoinha do Leste

 

Die Lagoinha do Leste

 

Der Weg war beschwerlich zur Lagoinha do Leste

 

Die Lagoinha do Leste

 

Netter Ausblick auf dem Weg zur Lagoinha do Leste

 

Streik in Florianopolis. Stadtverkehr zusammengebrochen.