Meinen letzten Tag in Südamerika verbrachte ich im Nebelwald um Mindo, wo ich an einem Seil durch die Bäume des Waldes raste und eine Begegnung mit einer Giftschlange hatte.
Ecuadors Hauptstadt Quito ist zwar ganz nett anzuschauen (was in einem längeren Spaziergang locker erledigt werden kann). Für den, der Abenteuer und Natur sucht ist aber nicht viel geboten. Deshalb beschloss ich am letzten Tag noch einmal früh aufzustehen und in das Dörfchen Mindo im Nebelwald zu fahren. Alleine die Landschaft, die man auf der Busfahrt geboten bekommt ist die Reise wert.
In Mindo wird allerhand Aktivität geboten. Mein Hauptgrund für den (viel zu kurzen) Tagesausflug nennt sich Canopy Zip-Lining. Das kannst du dir in etwa so vorstellen wie eine Tarzanbahn auf einem Spielplatz bei dir um die Ecke. Nur in ungefähr 80 Metern Höhe. Durch die Bäume des Nebelwaldes.
Audrey, die Französin, begleitete mich um noch einige Tage in Mindo zu verbringen. Wie gerne ich das auch getan hätte…
Eine Unterkunft für sie, etwas außerhalb des Dorfes, war schnell gefunden. Auf der Veranda des Gästehauses, eine Art tropischen Villa Kunterbunt mit großem Garten, gab es für mich noch ein letztes südamerikanisches Hostel-Frühstück, mit einer Ladung frischen Früchten.
Gestärkt ging es danach zur eigentlich Attraktion, dem Canopy Zip-Lining! Gut gesichert fliegt man an den 13 Seilen, mal sitzend, mal auf dem Bauch liegend („der Superman“), mal über Kopf hängend („der Schmetterling“) durch die Bäume des Nebelwaldes. Am Anfang bekommt man noch gezeigt wie man bremst, was aber nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch den Spaß gehörig reduziert. Die letzte Fahrt geht über 500 Meter und dauert über 30 Sekunden. Und wenn man Glück hat fliegt sogar ein Tucan unter(!) einem durch!
Beim Verlassen des Geländes meinte ein Taxifahrer ich solle stehen bleiben und nicht weiterlaufen. Als er dann bewegungslos seinem Kumpel „Culebra!“ zurief, sah auch ich die kleine Schlange die zwischen ihm und mir durch huschte.
Nach mehreren Monaten der Paranoia habe ich also am letzten Tag doch noch eine Giftschlange zu Gesicht bekommen. Übrigens handelte es sich um eine Terciopelo-Lanzenotter, in Ecuador nur „X“ genannt, die für die meisten Todesfälle durch Schlangenbisse verantwortlich ist. Ein Gegengift gibt es nicht. [/Ende Klugscheiß-Modus]
Mit einem beherzten Hieb mit einem langen Stecken wurde sie – direkt vor mir – von einem Führer der Tarzanbahn außer Gefecht gesetzt und danach mit der Machete zerteilt.
„Schnell weg hier!“, dachte ich mir, kaufte noch einige Empanadas und setzte mich in den Flieger nach Miami.
…
Nicht so schnell… Das hier muss noch gesagt werden (bevor unten die restlichen Bilder kommen):
Adíos Sudamerica!
Gracias a la gente que siempre me ayudaba con todas las cosas y dificultades grandes y pequeños! De darme direcciones hasta quedarme en tus casas y cuidarme cuando estuve enfermo. Gracias por enseñarme un monton de cosas – demasiado para ponerlos aca. Adíos a un paisaje que nunca me deja de salir de admiracíon. Gracias a todo los amigos de viaje. Gracias por las días y noches divertidos en las playas, los hostales, los bares, las discotecas, tus casas, las calles, la selva, las sierras, las islas y dunas. Adíos a la panamericana, los buses, autos, rompemuelles, barcos, y terminales. Gracias por asados, alfajores, acai, ají, espaguetis, pescado y frutas. Gracias por cervezas, vinos, cócteles, pisco y inka cola.
Muchas gracias por todo, Sudamerica! Nos vemos… seguro!
[dt: Auf Wiedersehen, Südamerika! Ich danke allen Leuten, die immer geholfen haben, bei allen Dingen; den kleinen und großen Schwierigkeiten! Vom Weg-erklären bis hin zur Gastfreundlichkeit in euren Häusern und dass ihr euch um mich gekümmert habt, als ich krank war. Danke, dass ihr mir so viele Dinge beigebracht habt. Zu viele um sie hier alle zu nennen. Auf Wiedersehen an eine Landschaft, die mich niemals aus dem Staunen heraus kommen lässt. Danke an alle Reisefreunde. Danke für die spaßigen Tage und Nächte an den Stränden, in den Hostels, den Bars, den Discotheken, euren Häusern, den Straßen, dem Wald, dem Gebirge, den Inseln und Dünen. Auf Wiedersehen, Panamericana, Omnibusse, Schlaglöcher, Boote und Bushaltestellen. Danke für Grillfeste, Süßigkeiten, neue Früchte, gelbes Chili, Spaghetti, Fisch und die Früchte. Danke für Bier, Wein, Cocktails, Pisco und die Inka Cola.
Vielen Dank für alles, Südamerika! Wir sehen uns wieder… versprochen!]
Und noch ein paar Bilder: