Welcome to the Heat in Miami

Miami ist der Vorort der Karibik. Aus dem Flugzeugfenster sah ich das Wasser langsam von dunkel- zu hellblau wechseln. Ebenso langsam verläuft auch der Übergang von der spanischen Sprache in die englische, denn in der Gegend um Miami sind über sechzig Prozent der Einwohner spanische Muttersprachler. Miami ist die Stadt mir den meisten Sonnenstunden im Jahr und gleichzeitig mit der größten Niederschlagsmenge.

Beim Aussteigen aus dem Flugzeug schlägt mir die berühmte schwüle Hitze Floridas entgegen und ich werde vom Pilot mit einem freundlichen Lächeln und „Welcome to the Heat!“ begrüßt. Ja, ich bin wieder in Miami. Und in der Tat hat es schon wieder knapp 40°C und es sieht nach Gewitter aus. Das tut es ziemlich oft, den die Orkansaison steht vor der Tür und es Gewittert fast täglich. Und die Gewitter hier haben es in sich. Nirgends auf der Erde gibt es mehr Blitzeinschläge als in Südflorida. So etwas wie leichten oder Nieselregen kennt man nicht. Wenn es regnet, dann richtig. Und dann stehen auch gleich die Straßen unter Wasser, denn der Grundwasserspiegel befindet sich direkt unter der Asphaltdecke.

Der größte Teil Floridas steht ohnehin ganzjährig unter Wasser und ist mit Gras und Gebüschen überwachsen. Die Teile wo Leute leben wurden meist von Menschenhand trockengelegt. Die Everglades [sprich: Ewrgläids] sind ein Beispiel für diese grasbewachsene tropische Wasserlandschaft. Ein Paradies für Alligatoren, Schlangen und andere Tiere, die es gerne feucht und heiß haben. Menschen gelangen in die Everglades nur per Luftkissenboot.
Eine weltweit einmalige Landschaft, Alligatoren hautnah erleben und die Aussicht mit einem Luftkissenboot herum zu heizen: Lauter gute Gründe für einen Ausflug in die Everglades.

Schon bei der Hinfahrt sah ich einige Alligatorenschnauzen aus dem Kanal neben der Straße ragen, der Miami mit Trinkwasser versorgt.

Alligator in den Everglades

Dann ging’s in Luftkissenboot. Erst gemächlich durch ein bisschen Gestrüpp. Hier und da schwamm ein Alligator neben dem Boot ab und zu auch mal eine Schildkröte. Nachdem wir die mangrovenähnlichen Gebüsche hinter uns gelassen haben, wurde der Gashebel aufgedreht und es ging mit Höchstgeschwindigkeit durch die nasse Graslandschaft. Hier hat sich der Tipp eines Einheimischen, sich nicht auf die vorderen Plätze im Boot zu setzen, bezahlt gemacht (die Gräser sitzen voll mit Insekten, die vom herannahenden Boot aufgeschreckt werden und die vorderen Reihe mit Insekten sandstrahlen, bis die Zähne voll hängen). Ein riesiger Spaß ist war Ganze, wenn auch ein bisschen kurz.

Über das Gras der Everglades

 

In den Everglades

Danach sah ich mir das Fußballspiel Deutschland gegen die Niederlande auf der Terrasse einer Bar direkt am Ocean Drive, der Promenade in South Beach, an. Direkt neben mir der weiße Strand, türkisblaues Wasser, Palmen, Eiskaffees und Cocktails.

Meine Rechnung ging dann auf’s Haus. Wohl weil die ganzen Holländer die sich mit mir das Spiel angeschaut haben (Haha! Verloren!) nur auf meine Einladung in die Bar gekommen waren.

Gewohnt hab ich bei Alvaro und Trilce (Vanessas Onkel und Tante), die in Hollywood, der Nachbarstadt leben.

Sonnenuntergang am Hollywood Beach

 

Am Hollywood Beach (mal wieder)

 

Hollywood Beach

Dort verbrachte ich auch die meiste Zeit. Unter anderem ging ich in ein Shopping Center, um mir endlich einige neue Klamotten zu kaufen. Speziell mein Schuhwerk hatte in Südamerika ziemlich gelitten. Das Shopping Center ist – mal abgesehen von Flughäfen – das größte Gebäude in dem ich je war.

Danach ging’s noch in den Anne Kolb Nature Park in Hollywood. Weil außer mir niemand da war, musste ich keinen Eintritt zahlen und hatte den Park für mich alleine. Zum Glück. Denn so bekam ich einige Tiere zu Gesicht, die man sonst vielleicht nicht sieht: Einen Iguana, einen Waschbären und viele, viele Krabben.

Iguana im Nature Center

 

Anne Kolb Nature Center

Ein weiteren Punkt konnte von meiner „Liste mit Dingen, die ich tun möchte bevor ich sterbe“ streichen, als wir uns ein Finalspiel der Miami Heat bei fettigen Chicken Wings, Shrimps, Popcorn und wässerigem Bier in einer echt typischen US-amerikanischen Bar angeschaut haben. Ein super Abend.

Übrigens gewannen die Miami Heat die NBA (amerikanische Basketball-Liga) während ich dort war, was die ganze Stadt in den Ausnahmezustand versetzte.

Noch einige Bilder – wild durcheinander und ohne Kontext

Thanks for the great times, Trilce and Alvaro!

 

Miami Skyline

 

Matze Hasselhoff bei der Arbeit

 

Lufkissenboot in den Everglades

 

Am Strand von Fort Lauderdale

 

All-American neighborhood bar

 

Fettige Chicken Wings, Bier, Pommes, Ketchup, Popcorn und ein Sieg der Miami Heat (nicht im Bild)