„Bueno, no pasa nada“ in Mendoza

Mendoza bezeichnet sich selbst als die Welthauptstadt des Weines. Endlich mal ein Touri-Slogan, der wirklich zutrifft. In Mendoza lernten wir ein anderes Argentinien kennen. Das lag vor allem an der Gastfreundschaft unseres Freundes Leandro, den wir im Hostel in Uruguay kennengelernt hatten. Er zeigte uns wie man richtig grillt, wo es den besten Wein gibt und was Mendoza sonst noch zu bieten hat.

Mendoza liegt in einer Wüste am Fuße der Vorgebirge der Anden. Bei klarem Wetter hat man eine schier unglaubliche Aussicht auf die schneebedeckten Anden (dazu gibt es keine Bilder, denn keines der Fotos, die ich gemacht habe, wird der Aussicht nur annähernd gerecht, Sorry). Hier ist auch der Ausgangspunkt zum nah gelegenen Aconcagua, dem höchsten Berg Südamerikas. Die Stadt und ihre Umgebung ist von einem ausgeklügeltem Kanalsystem durchzogen (man fühlt sich an Freiburg erinnert), dass von den Anden versorgt wird, die Bewässerung der vielen Parks und Alleen übernimmt und den Weinbau überhaupt erst möglich macht.

Dass die Gegend um Mendoza entspannter ist als der Rest Argentiniens haben wir schon bei unsere Ankunft im Busterminal gemerkt. Die Tickets werden nicht wie im Rest Südamerikas von einer Person verkauft, die hinter zentimeterdicken Panzerglasscheiben sitzt (welches mitunter auch die Kommunikation beeinträchtigt). Stattdessen wird einem höflich ein Stuhl im Büro des Verkäufers angeboten. Fehlen bloß noch Kaffee und Kekse. Außerdem wurde uns schon vorher berichtet, dass in Mendoza die klassische Siesta noch existiert. Das heißt, die meisten Läden haben von ca. 13.00 bis 17.00 Uhr geschlossen.

Nach eher mäßigen Erfahrungen mit Großstädten (z.B. kürzlich in Buenos Aires) entschieden wir uns dafür, einen Zeltplatz im Vorort Lujan de Cuyo [sprich: Luchan de Kuscho] in der Nähe von Leandros Haus zu suchen. Diese Entscheidung stellte sich als goldrichtig heraus, da genau dort auch sämtliche Bodegas [dt. Weingüter] sind. Eine erste Kostprobe von Wein und Essen bekamen wir bei dem Festmahl das Leandros Familie unserer Ankunft zu Ehren zubereitet hatte.

Zunächst besuchten wir die in den Gebirgen gelegenen und „in den Fels gehauenen“ Thermalbäder Cacheuta. Der plötzlich einsetzende Regen machte uns nicht viel aus, dank dem 40°C warmen Wasser in dem wir uns befanden. Nur leider hatten wir zuvor alle (!) unsere Klamotten gewaschen und zum Trocknen auf dem Zeltplatz aufgehängt. Die einzigen trockenen Kleider waren die, wir am Leib trugen. In der Nacht darauf lernten wir, dass selbst das dichteste Zelt nicht dicht ist, wenn man es nicht richtig zu macht, und somit waren auch noch Schlafsack, Gepäck und die restlichen trockenen Klamotten nass.

Getreu Leandros Motto „no pasa nada“, was auf deutsch soviel heißt wie „alles cool“ oder „macht doch nichts“, machten wir uns mit mehr oder weniger trockenen Klamotten auf den Weg in die Bodega Norton, wo eine Führung mit Weinverkostung auf dem Programm stand. Wollen wir doch mal sehen, ob Mendoza mit einen Trollinger mit Lemberger mithalten kann. Die Führung gab es übrigens extra für uns, da Leandros Schwester in der Bodega arbeitet. Die Weine der Bodega zählen zu den besten Argentiniens. Die 1000 Hektar Weingärten sind wunderschön um die Kelterei, eine Finca, herum angelegt. Sie befindet sich übrigens im Besitz des Österreichers Swarovski – der mit den Kristallen.

Wer viel trinkt bekommt auch Hunger und deshalb machten wir uns auf zur zweiten Mission des Tages: Asado = grillen auf argentinisch. Ein wahres Festmahl mit 2,5 Kilo Fleisch, Kartoffeln, Gemüse, Rotwein (frisch aus der Bodega), Bier und Mate haben wir unter Leandros Regie für uns drei zubereitet. Die Bilder sprechen für sich.

Vollgestopft und mit lauter guten Eindrücken von Argentinien machten wir uns dann auf zur Andenüberquerung nach Chile. Mit dabei ein Fußball-Trikot von Leandros Lieblingsverein Independente und ein großer Karton voll Alfajores [sprich: Alfachores; Süßigkeit, ähnlich wie große Kekse oder eher kleine Torten] von Leandros Eltern.

Thermalbad Cacheuta

 

Gebirge bei Cacheuta

 

Thermalbad Cacheuta

 

Thermalbad Cacheuta

 

Vanessa und Leandro

 

Zeltplatz in Lujan de Cuyo

 

Bodega Norton

 

Fazit der Weinprobe: „Nicht schlecht“

 

Wein im Weinkeller der Bodega

 

Hier lagert jeder jemals produzierte Wein der Bodega

 

…noch ein Gläschen Wein zum Abschied

 

Gruppenfoto vor der Bodega

 

V. Vargas

 

Grillmeister Leandro am Werk

 

Paprika, Zwiebeln, Tomaten…

 

…für den Salat

 

…noch ein bisschen Salz

 

2,5 kg argentinisches Fleisch für 3 Personen

 

Wein, Fleisch, Salat, Kartoffeln. Ab geht’s!